Wangari Maathai war die erste Afrikanerin, die den Friedens-Nobelpreis erhielt, der damit auch erstmals zweimal hintereinander einer Frau verliehen wurde. In seiner Ehrung vom 8. Oktober 2004 würdigte das norwegische Komitee Dr. Maathai als “eine Quelle der Inspiration für alle, die in Afrika für nachhaltige Entwicklung, Frieden und Demokratie kämpfen.”

Doch die 1940 geborene Maathai, die 1984 bereits mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, hat sich bereits früher erfolgreich in Männerdomänen behauptet: Als die Universiät Nairobi ihr 1971 den Doktorgrad in Tiermedizin verlieh, war sie die erste promovierte Frau in Ostafrika; bald darauf wurde sie zur ersten Dekanin eines Universitäts-Fachbereichs. Zuvor hatte Maathai in Atchison und Pittsburgh (USA) sowie in Deutschland Biologie studiert.

1977 gründete sie in Kenia das Green Belt Movement (Grüner Gürtel). Ziele der Organisation, die sich überwiegend aus Frauen der ärmsten Bevölkerungsschicht rekrutiert, sind eine nachhaltige Brennstoff-Versorgung und die Vermeidung der Bodenerosion. Zu diesem Zweck wurden bisher über 50 Millionen Bäume angepflanzt. Jahrelang waren kenianische Wälder gerodet worden, was zu schlechter Bodenqualität sowie einem Mangel an frischem Wasser und Feuerholz geführt hatte. Maathai schaffte es, die Mütter unterernährter Kinder zu begeistern: Sie lehrte sie, Samen zu suchen, Brunnen zu graben und ihre Setzlinge vor Tieren und Menschen zu schützen.

Der Pflanzaktion verdankt sie ihren Beinamen Mama Miti (Suaheli: Mutter der Bäume).

1997 kandidierte Wangari Maathai für das Amt der kenianischen Präsidentin, verlor aber, als ihre Partei die Kandidatur zurückzog. Unter dem Regime von Daniel arap Moi wurde sie mehrmals inhaftiert und Opfer gewaltsamer Anschläge.

 

2002, nach Ende des Moi-Regimes, wurde Maathai mit 98% der Stimmen in das kenianische Parlament gewählt. Ab 2003 war sie stellvertretende Ministerin für Umwelt und Naturschutz.

Wangari Maathai ist Mutter dreier Kinder (Waweru, Wanjira und Muta). Ihr Mann ließ sich 1980 von ihr scheiden – mit der Begründung, sie sei “zu gebildet, zu erfolgreich, und zu schwer zu kontrollieren.”

Am 25. September 2011 verstarb Wangari Maathai ihrem Krebsleiden in einem Krankenhaus in Nairobi.